Sophia
sie ist ein weg, um endlich mensch zu werden.
Ich war Waldorfschülerin und habe eigentlich immer gern Eurythmie gemacht. Am Stuttgarter Jugendseminar ging das dann intensiv weiter – Gruppeneurythmie, Soli, Duos… Der Unterricht mit Loriana Favro und ein Gespräch mit Dietlinde Hattori im Seminargarten unter einem blühenden Baum – das waren die entscheidenden Auslöser für den Entschluss, Eurythmie zu studieren.
Weil ich schon so viel gemacht habe, fiel es mir ganz schön schwer, im Studium wieder „von vorne“ zu beginnen. Plötzlich hat sich dann alles gewandelt und jetzt muss ich vieles, was ich schon einmal gekonnt habe, neu ergreifen lernen. Wie gehe ich? Wie spüre ich? Ich merke, dass sich da etwas umstülpt, das ist gut. Aber die vielen Zweifel sind auch eine große Herausforderung und ich stehe oft vor der Sinnfrage: Was mache ich eigentlich?
Die Anthroposophie ist mir eine große Stütze bei all meinen Fragen und bietet mir die Möglichkeit, die Eurythmie noch tiefer zu begreifen. Aber Worte allein sind noch keine Begriffe, die muss man sich erarbeiten. Was meint jemand, wenn er „Ätherleib“ sagt? Da mussten wir uns auch als Kurs erst einmal „homogenisieren“, um uns zu verstehen, um sprechfähig zu werden.
Wenn ich Eurythmie anschaue, erlebe ich manchmal, dass das Innere mit dem Äußeren nicht übereinstimmt, dass es nur „gemacht“ wird. Wie geht man damit um?
Ich versuche, die Krise als Geschenk zu erleben. Auch das „Sterben“ ist wichtig!
Einmal habe ich beim Üben plötzlich gespürt, was es heißt, den Umkreis zu bewegen – das war richtig krass.
Meine Vision? Eurythmie ist ein Weg, um endlich Mensch zu werden.