Hernsie
sie soll groß werden.


Ich bin in Haiti geboren. Mit sieben Jahren bin ich gemeinsam mit meiner kleinen Schwester nach Deutschland gekommen, in ein anthroposophisches Elternhaus – und so hatte ich das Glück, in der Schule die Eurythmie kennenzulernen.
Es gefällt mir sehr, dass am Eurythmeum das Künstlerische so stark lebt, dass ich als Studentin immer Eurythmie sehen kann. Man bekommt mit, dass unsre Dozenten auch künstlerisch aktiv sind und um Sachen ringen müssen – sie sind „drin“ im künstlerischen Prozess.
Aber die Studientage sind zu lang! Ich persönlich wäre bereit, ein paar Ferientage abzugeben, wenn dafür die Unterrichtstage nicht gar so lang wären.
Die Anthroposophie – das ist eine große Sache! Sie steht für mich noch über der Eurythmie, ich sehe die Eurythmie als einen Teil davon, und komme durch sie noch tiefer in die Anthroposophie hinein. Mit ihr habe ich das Gefühl, meinen Fähigkeiten gemäß sinnvoll für die Anthroposophie und für die Geisteswissenschaft wirken zu können.
Das Wechselspiel zwischen Gemeinschaft und Individuum ist ein wesentliches Element im Studium. Es kommt in der Eurythmie ja darauf an, dass sich in dieser von freiheitsliebenden Menschen gebildeten Gemeinschaft ein Drittes, Höheres aussprechen kann. Das würde das Individuum alleine nicht hinbekommen. Und es hat etwas tief Beglückendes und Verbindendes, wenn man sich als Gemeinschaft in diese Richtung bewegt.
Ich wünsche mir, dass die Eurythmie groß wird! Und sich treu bleibt. Dass das Verständnis für die Eurythmie immer größer wird, auch unter den Eurythmisten! Dass wir hineinwachsen in ein Verständnis des Mysterium Eurythmie – das für alle Menschen da ist.