Ludwig van Beethoven "Geistertrio"
Ort: Nicolaus-Cusanus-Haus
Uhrzeit: 16:30 Uhr
Eurythmieaufführung: Klaviertrio in D-Dur Op.70, Nr. 1 von Ludwig van Beethoven
Ludwig van Beethoven (1770-1827) gilt als herausragender und meistgespielter Komponist der Musikgeschichte. Er führte die Wiener Klassik zu ihrer höchsten Blüte und bereitete die Musik der Romantik vor.
Im Jahr 2020 feierte die ganze Welt Beethovens 250. Geburtstag - sofern dies in Pandemiezeiten, in Form von Auftritten, überhaupt möglich war. Auch das Else-Klink-Ensemble musste seinen eurythmischen Geburtstagsgruß, das „Trio in D-Dur“, lange aufschieben. Nun freuen wir uns, es endlich zeigen zu können.
Beethoven schrieb dieses Trio, das später unter dem Namen „Geister-Trio“ berühmt wurde, mit 38 Jahren. Wir begegnen dem Komponisten in diesem Werk der Frühromantik, als Idealisten und als Leidenden. Über drei Sätze hin vereinigen sich Geige, Cello und Klavier zu plastischen Klängen, die von energischem Aufbruch, von Sehnsucht, Schmerz und spielerischer Leichtigkeit erzählen.
Beethoven komponierte das Trio während eines Aufenthalts, unweit von Wien, bei seiner engen Vertrauten und Gönnerin, der ungarischen Gräfin Marie von Erdödy. Ihr widmete er auch das Trio. Nach der Uraufführung 1808/09, an der Beethoven als Pianist selbst mitwirkte, wurde das Trio zu einem großen Erfolg.
Der ruhige 2. Satz, umrahmt von zwei schnellen Sätzen, bildet das eigentliche Herzstück des Trios. Den populären Beinamen “Geistertrio”, der dem Anfang zu widersprechen scheint, verdankt das Trio diesem langsamen Mittelsatz, mit den schauerlichen Tremoli der Streicher sowie einer Bemerkung des Beethoven-Schülers Carl Czerny: “Der Charakter dieses sehr langsam vorzutragenden Largo ist geisterhaft schauerlich, gleich einer Erscheinung aus der Unterwelt. [… man könnte sich] dabei die erste Erscheinung des Geistes in [Shakespeares] Hamlet denken.“